Dienstag, 25. September 2007

Es geht ums Ganze

Kritik? Welche Kritik?

NWAs Weltsicht und Erklärungsanspruch ist "rational" – gedankenlos, rücksichtslos und ahnungslos.

Wenn NWA Steiner "kritisiert", geht es daher in seinen Augen für Anthroposophen "stets" um die Wurst. Nicht um irgendein dahergelaufenes Wienerle in bleichem Saitling, freilich – nein. NWA sagt, es gehe um beachtliche Berge von Blutwurst. Es geht also ums Ganze, um Kern, Wesen und Reichweite der Anthroposophie, die das Unschuldslamm NWA doch gar nicht tangieren will, wenn es mit der feinmotorischen Kapazität eines verendenden Nashorns seinen Finger zielstgenaust in Randbereiche dessen steckt, was es als undurchschaubaren und ewig gleichen Brei wahrnimmt, um darin plantschend ein wenig herumzurühren.

Da Anthroposophie aus NWAs Sicht das Schlechte ist und allenfalls einige gänzlich uninteressante, weil völlig durchgeknallte Aspekte birgt, repräsentiert seine "Kritik" daran folgerichtig das Gute, ohne dass die Berechtigung dieser schwindelerregenden Perspektive, für die sich das NWA auf den Kopf stellt und nach Kräften schielt, noch irgend begründet würde.

Nimmt man diese Perspektive gewohnheitsmäßig ein, wie NWA das tut, kann man natürlich nicht mehr richtig gucken, merkt das aber nicht. Man fragt sich dann vielleicht, welcher Dienst es gleich wieder gewesen ist, den man dem Herrgott erwiesen hat, auf dass der einen als einzigen unter all den Verdrehten mit Haltung ausgestattet und mit der Aufgabe begnadet hat, den irren Menschenkindern claire voyance zu vermitteln.
Es ist vermutlich dem im Kopfstand pausenlos stark erhöhten Hirndruck zu danken, dass NWA außerdem seinem völlig zusammenhangslosen Geplapper "Argument"-Status verleiht, dem sogar noch irgend eine „Qualität“ beizumessen sei.

Wie auch immer: NWA ist der Ansicht, Stumpfsinn sei bereits Kritik und geht dann der Frage nach, aus welchem Grund Anthroposophen das anders sehen. Dabei erblickt Lustiges das Licht der Welt:
"Die aus dieser Sicht sich als Kritik tarnende Niedertracht wird gemeinhin unmittelbar als Folge politisch links gerichteter Gesinnung gedeutet. Das scheint aus anthroposophischer Perspektive klar und naheliegend zu sein."

Nun, sagen wir so: "Gemeinhin" schallt es aus dem Wald, wie in ihn hineingerufen wird. Und man muss kein Anthroposoph sein, um auf die Idee zu verfallen, dass ein anti-anthroposophisches Agitationsballet von Jutta Bierl und Peter Ditfurth "unmittelbar als Folge politisch links gerichteter Gesinnung gedeutet" werden kann. Wir glauben in der Tat, dass es ganz einerlei ist, was Bierl und Ditfurth tun: bei ihnen ist restlos alles Folge ihrer Gesinnung; selbst die Zubereitung von voll krass politisch-korrekten DönerIn wird da keine Ausnahme bilden. Fanatismus beherrscht, wo er vorliegt, nun einmal das Leben.

"Unheimlich wird es allerdings manchem Anthroposophen, wenn Rudolf Steiner nicht Kritik, sondern Sympathien entgegengebracht werden, von ganz anderer Seite, nämlich von der extremen Rechten."

Wieso sollte es uns da unheimlich werden? Es nervt einfach nur, macht schlechte Schlagzeilen und stellt schlicht eine Instrumentalisierung der Anthroposophie bzw. im aktuellen Fall (vgl. Waldorfschulen untersagen NPD Namensmissbrauch) der Waldorfpädagogik dar.

Begriffe wie "kontroverse Diskussion" oder "Streitgespräch" sind NWA fremd. Es will nicht diskutieren, es will monologisieren, diffamieren und verleumden. Sachliche Richtigstellungen von Falschbehauptungen und Argumente gegen die Art und Weise, wie NWA seine "Kritik" vorträgt, werden ebenso ignoriert wie inhaltliche Widerworte. Ein Vorgang, der nach außen als notwendige Abwehr beleidigender Angriffe von Anthroposophen dargestellt wird. "Es geht leider nicht anders", lügt NWA und folgt auch hier mit missionarischem Eifer seiner Rambo-Strategie.

Für NWA gibt es nur eine Reaktion auf Anthroposophen: Sie sollen mit allen erdenklichen Mitteln zum Schweigen gebracht werden.

NWA beansprucht für sich einen Sonderstatus, der allen Anthroposophen jegliche Informationserlaubnis und Beurteilungskompetenz abspricht. Der absurde Anspruch resultiert unter anderem aus einer unreflektierten weltanschaulichen Selbstgewissheit, einem heroischen Selbstverständnis als im Angesicht der Ungeheuerlichkeit namens Anthroposophie zu Recht um das Wohl seiner Mitmenschen "besorgter Bürger" und der Diskrepanz zwischen abstrusen Motiven und aufklärerischem Duktus.

Eine solche Haltung und Praxis entbehrt hinsichtlich eines gedeihlichen Zusammenlebens innerhalb demokratisch-freiheitlicher Gesellschaftsstrukturen nicht nur der Legitimität, sondern auch der Toleranz und jeglicher Vernunft.

Insofern ist es richtig: Es geht ums Ganze.

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